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Heinrich Schütz: Historische Gestalt und ideologische Verwendung - Detailseite

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Grunddaten
Veranstaltungsart Seminar Veranstaltungsnummer 53451
Semester SoSe 2024 SWS 2
Rhythmus keine Übernahme Moodle-Link  
Veranstaltungsstatus Freigegeben für Vorlesungsverzeichnis  Freigegeben  Sprache deutsch
Belegungsfrist Es findet keine Online-Belegung über AGNES statt!
Veranstaltungsformat Präsenz

Termine

Gruppe 1
Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Gebäude Raum-
plan
Lehrperson Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen
Mi. 16:00 bis 18:00 wöch 401 (Seminarraum)
Stockwerk: 3. OG


Institutsgebäude - Am Kupfergraben 5 (AKU 5)

  findet statt     1000
Gruppe 1:
 


Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Meischein, Burkhard , PD Dr.
Studiengänge
Abschluss Studiengang LP Semester
Bachelor of Arts  Musikwissenschaft Kernfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2017 )   -  
Bachelor of Arts  Musikwissenschaft Zweitfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2017 )   -  
Bachelor of Science  Musikwissenschaft Zweitfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2017 )   -  
Zuordnung zu Einrichtungen
Einrichtung
Kultur-, Sozial- und Bildungswissenschaftliche Fakultät, Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft
Inhalt
Kommentar

Heinrich Schütz (1585–1672) ist wohl die dominierende Figur des musikalischen Lebens im Deutschland des 17. Jahrhunderts. Als Stipendiat zur Ausbildung nach Venedig gesandt, wo er bei Giovanni Gabrieli studierte, wirkte er seit 1615 als Hofkapellmeister in Dresden, eine Stellung, die er dann 57 Jahre lang ausgeübt hat. Seine Tätigkeit umfasste sowohl den kirchlichen wie den weltlichen Dienst der Hofkapelle, auch deren Verwaltung, die musikalische Versorgung der höfischen Feste, die Leitung der Aufführungen, aber auch die Teilnahme an den zahlreichen Reisen des Hofes. Dazu kamen zahlreiche auswärtige Aufträge sowie die Betreuung der von ihm selbst veranstalteten Drucke zahlreicher seiner Werke. Schütz’ weitgespannte Tätigkeiten waren immer wieder überschattet durch die Kriegsereignisse: Ab 1630 wurde Sachsen zum Kriegsschauplatz. Schütz entzog sich dem heimischen Elend zeitweilig durch die „Emigration“ nach Dänemark, ohne aber den katastrophalen Auswirkungen des dreißigjährigen Krieges entkommen zu können. Als er im Alter von 87 Jahren starb, hinterließ er ein Werk von immensen Ausmaßen: großbesetzte, mehrchörige Konzerte vokal-instrumentaler Besetzung neben kleinen Vokalkonzerten nur mit Generalbass, zahlreiche Motetten im klassisch-polyphonen Vokalstil, italienische Madrigale, dramatische Werke (3 Passionen, Weihnachts- und Auferstehungshistorie) und einfache Choralharmonisierungen; insgesamt fast 500 authentische Kompositionen sind heute überliefert.

Da Instrumentalwerke völlig fehlen und Schütz primär als Komponist religiöser Musik, als musikalischer Prediger, wahrgenommen wurde, richtete sich der Blick der Forschung zunächst auf Fragen der Textbehandlung, auf rhetorische und den Affektausdruck betreffende Aspekte. Später kamen Diskussionen um die italienisch-deutsche Stilsynthese hinzu; zu biographischen Fragen und Untersuchungen zur Einbindung in die barocke höfische Welt sowie zu aufführungspraktischen Studien lud die ungewöhnlich gute Überlieferung persönlicher Dokumente ein.

Beginnend aber mit Philipp Spitta 1873, dann im Kontext der kirchenmusikalischen Erneuerungsbewegung bis hin zu Günter Grass’ „Das Treffen in Telgte“ wurde die Sicht auf Schütz mehr und mehr ideologisch eingefärbt; er wurde zum „eisgrauen Vater der deutschen Musik“ (H. J. Moser). In diesem Sinne soll das Seminar in Leben, Werk und Umwelt Schütz’ einführen und zugleich einen Überblick über die Wege der Vereinnahmung des Komponisten geben.

Literatur

Schütz-Handbuch, hrsg. von Walter Werbeck, Kassel und Weimar: Bärenreiter/Metzler, 2022

Schütz-Artikel in den großen Musiklexika

Prüfung

Hausarbeit

Strukturbaum

Die Veranstaltung wurde 1 mal im Vorlesungsverzeichnis SoSe 2024 gefunden:

Humboldt-Universität zu Berlin | Unter den Linden 6 | D-10099 Berlin