In diesem Lektüreseminar, das das Seminar „Drakula in der slavischen und deutschen Überlieferung“ komplettiert und dessen Besuch dringend empfohlen wird, stehen die älteren slavischen und deutschen Texte, die vom Fürsten Vlad III. genannt Drăculea berichten, im Zentrum. Verschiedene Drakula-Texte sollen in sprachwissenschaftlicher Lektüre aufbereitet und analysiert werden. Die russische Drakulaerzählung liegt in drei Redaktionen und insgesamt 23 Handschriften vom 15. bis 17. Jahrhundert vor. Gegenstand der Textlektüre und philologisch-linguistischen Analyse werden die beiden ältesten Handschriften aus der Sammlung des Kirillo-Belozerskij-Klosters (RNB, St. Peterburg) und der Rumjancev-Sammlung (RGB, Moskva) sein.
Die deutsche Drakula-Überlieferung umfasst acht Handschriften des 15. und 16. Jahrhunderts sowie 13 Drucke, letztere sind zwischen 1488 und 1568 erschienen. Neben frühneuhochdeutschen existiert auch eine mittelniederdeutsche Version.
Literaturhinweise: Matei Cazacu, Matei. 1988 (21996, 32006). L’Histoire du prince Dracula en Europe centrale et orientale (XVe siècle). Genève: Librairie Droz. Fuchsbauer, Jürgen. 2021. “Zu Textüberlieferung und Autorschaft der altrussischen Draculaerzählung”. In: Jürgen Fuchsbauer, Emanuel Klotz (Hg.). Studien zum frühen Slavischen und zu älteren slavischen Texten. Berlin: Peter Lang, 241–270. Lur’e, Jakov S. (Hg). 1964. Povest’ o Drakule. Issledovanie i podgotovka tekstov. Moskva, Leningrad: Nauka. Annas, Gabriele / Christof Paulus. 2020. Geschichte und Geschichten: Studien zu den ‚Deutschen Berichten‘ über Vlad III. Drăculea. Wiesbaden: Harrassowitz.
Links zu den russischen Handschriften:
http://expositions.nlr.ru/EfrosinManuscripts/_Project/page_Manuscripts.php?izo=07549CB2-ECA1-4E7C-8360-3BE1288E0ACA&nCodeList=204&nAn=10 (fol. 204r–217r)
https://lib-fond.ru/lib-rgb/256/f-256-358/#image-360 (fol. 356v–363v)
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