In der Öffentlichkeit dominiert das Bild der Lehrperson in Schule als „Wissensvermittler:in“ und/oder als „Unterstützer:in“ von Lern- und Entwicklungsprozessen der Schüler:innen. Für ein Selbst- und Fremdbild der Lehrperson als „Lernende“ im schulischen Alltag, und insbesondere auch im Unterricht, scheint empirischen Untersuchungsergebnissen zur Folge wenig Platz. Und auch Lerngelegenheiten für Lehrpersonen in der Schule werden bis dato vor allem individuell geschaffen und sind nicht systematisch in schulischen Strukturen verankert. Welche Bedeutung haben ein Fremd- und Selbstverständnis von Lehrer:innen als Lernende in Schulen für Ihre pädagogische Professionalität? Welches Potenzial haben sie für die Bewältigung zentraler Aufgaben von Lehrer:innen (vgl. KMK 2004/2014), wie z.B. die Unterstützung inklusiver Lernprozesse von Schüler:innen, den Umgang mit herausforderndem Verhalten, die Umsetzung schulsystemischer Reformen oder der eigenen, kontinuierlichen Professionalisierung? Welche Barrieren und Ressourcen bestehen, die die Entwicklung eines solchen professionellen Fremd- und Selbstverständnis‘ und Lernmöglichkeiten von Lehrpersonen im schulischen Alltag behindern bzw. begünstigen? Diese und andere Fragen sollen anhand selbstgewählter persönlicher Lernsituationen der Seminarbeteiligten (aus schulischen und außerschulischen Settings) und vor dem Hintergrund verschiedener Ansätze aus der Professionalisierungstheorie sowie der (inklusiven) Organisations- und Unterrichtsentwicklung im Seminar reflektiert werden. Das Seminar thematisiert somit Professionalisierungsfragen, die für alle pädagogischen Berufe, schulisch und außerschulisch, relevant sind.
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