Müssen schon Säuglinge getauft werden, um der Verdammnis zu entgehen? Ist die menschliche Natur aufgrund der „Erbsünde“ so verdorben, dass Menschen aus eigenen Kräften zu keiner guten Handlung fähig sind? Verfügen Menschen überhaupt über den freien Willen, offen zum Guten wie zum Bösen zu entscheiden? Oder ist allein die göttliche Gnade entscheidend und ohnehin alles vorherbestimmt? Ist die Sexualität des Menschen gar Ausdruck seiner Sündhaftigkeit? Diese und viele weitere zentrale theologische Fragen erhitzten Anfang des 5. Jahrhunderts in Nordafrika, Rom und Palästina die Gemüter im sogenannten „Pelagianischen Streit“, der sich zwischen dem nordafrikanischen Bischof Augustinus von Hippo und dem vermutlich britischen Asketen Pelagius und deren Anhängern entfachte. In diesem Proseminar sollen anhand des pelagianischen Streites und seiner Folgen im weiteren Verlauf der Geschichte die Methoden der Kirchengeschichte, insbesondere der sichere Umgang mit Quellen, vermittelt und angeeignet werden.
Moodlekursschlüssel: OriginalSin
Brown, Peter. Augustine of Hippo, Berkeley 1969, 340–352. Drecoll, Volker Henning (Hg.). Augustin-Handbuch, Tübingen 2007, 179–203.
Teilnahmevoraussetzung:Latinum
Voraussetzungen für den Erwerb von LP sind: regelmäßige Teilnahme, das Anfertigen eines Protokolls und die Übernahme von kleineren Arbeiten (Impulsreferate). Weitere Leistungsnachweise (Proseminararbeit etc.) sind den Anforderungen des jeweiligen Studiengangs entsprechend zu erbringen.
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