Inhalt
Kommentar |
Nach dem Zweiten Weltkrieg standen die Bundesrepublik und die DDR als deutsche Nachfolgestaaten des „Dritten Reiches“ vor der Aufgabe, das Erbe der nationalsozialistischen Vergangenheit zu verarbeiten. Im Seminar soll der Frage nachgegangen werden, welche unterschiedlichen Wege dabei beschritten wurden und welche Phasen es bei der „Vergangenheitsbewältigung“ gab. Neben einem zunächst offensichtlich gegensätzlichen Umgang mit dem Nationalsozialismus in Ost und West sollen aber auch Fragen nach Parallelen, strukturellen Gemeinsamkeiten und Verflechtungen im Kontext der Systemkonkurrenz des Kalten Krieges gestellt werden. Damit trägt das Seminar zu einer von Historikern wiederholt geforderten integrativen Betrachtungsperspektive einer doppelten deutschen Nachkriegsgeschichte bei. Anhand unterschiedlicher Quellen werden verschiedene Aspekte des Themas behandelt, u.a. Versuche der justiziellen Aufarbeitung, öffentliche Auseinandersetzungen und die Frage der Entschädigungen. |
Literatur |
Jeffrey Herf, Zweierlei Erinnerung. Die NS-Vergangenheit im geteilten Deutschland, Berlin 1998; Martin Sabrow, Die NS-Vergangenheit in der geteilten deutschen Geschichtskultur, in: Christoph Kleßmann/Peter Lautzas (Hrsg.), Teilung und Integration. Die doppelte deutsche Nachkriegsgeschichte als wissenschaftliches und didaktisches Problem, Bonn 2005, S. 132-151. |