Das Jonabuch ist eine scheinbar märchenhafte Erzählung, die man in der Grundschule oder im Kindergottesdienst wunderbar einsetzen kann. Aber der oberflächliche Eindruck kann leicht verdecken, dass es sich tatsächlich um eine sehr reflektierte, literarisch minutiös durchstrukturierte Lehrerzählung handelt, die einige Grundfragen alttestamentlicher Theologie behandelt wie die Frage des Sinns prophetischer Verkündigung, der Reichweite der Gnade Gottes gegenüber bußfertigen Sündern, der Haltung Gottes zu brutalen politischen Großmächten. Das Seminar wird ausgehend von einer Analyse des Jonabuches seine vielfältige Einbindung in den Gesamtkontext des Alten Testaments herausarbeiten und daher den im Buch angesprochenen Themen nachgehen. Im gesamtbiblischen Kontext ist das Schicksal des Propheten Jona, der drei Tage von einem großen Fisch verschluckt war, als Vorbild des Todes und der Auferstehung Christi zu verstehen, was seinen Niederschlag bis heute in der christlichen Kunst findet. Das Seminar wird daher fragen, wie dieses wirkungsmächtige christliche Verständnis mit der alttestamentlichen Erzählung zu verbinden ist.
wird in der Veranstaltung bekanntgegeben.
Nach Absprache sind verschiedene in Prüfungsordnungen vorgesehene Formate möglich.
Die Veranstaltung wurde 7 mal im Vorlesungsverzeichnis WiSe 2025/26 gefunden: