Der Mainzer Hoftag, in dessen Rahmen die beiden Söhne Kaiser Friedrich I. (Barbarossa) die Schwertleite empfingen, fand zu Pfingsten im Jahr 1184 statt - also vor genau 840 Jahren. Die höfische Prachtentfaltung im Rahmen der Feierlichkeiten ist dabei ebenso legendär, wie das katastrophale Ende des für mehrere Wochen geplanten Festes, das wegen Unwetters mit Todesfolgen abgebrochen wurde. Sowohl die zeitgenössische Chronistik und die höfische Literatur als auch in der literatur-, geschichts- und kulturwissenschaftlichen Forschung der Moderne beschäftigt das Ereignis auf vielfältige Weise. Den Spuren des Hoffestes in Texten des Mittelalters und deren Ausdeutung bis in die Gegenwart wird sich das SE zunächst widmen. Sie dienen als Ausgangspunkt für die Beschäftigung mit der mittelalterlichen Festkultur und ihrer politischen Bedeutung im Spiegel von ausgewählten fiktionalen Festdarstellungen in der deutschsprachigen Literatur des Mittelalters im Laufe des Semesters.Neben der Lektüre der ausgewählten Textpassagen, die über Moodle bereitgestellt werden, wird von allen Teilnehmenden erwartet, für eine Sitzung allein oder als Team weiterreichende Verantwortung zu übernehmen. Mit Hilfe einschlägiger Nachschlagewerke, Handbücher und zentraler literaturwissenschaftlicher Forschungsbeiträge können die Kontexte der Textstellen und deren Inhalt genauer erschlossen werden. Dieses Zusatzwissen soll dem SE in mündlicher und schriftlicher Form bereitgestellt werden. Für das Gelingen des Seminars sind die regelmäßige Anwesenheit und aktive Mitarbeit notwendig.
Zur vorbereitenden und seminarbegleitenden Lektüre empfohlen (antiquarisch und in Bibliotheken erhältlich): Bumke, Joachim: Höfische Kultur. Literatur und Gesellschaft im hohen Mittelalter. 12. Aufl. München: dtv 2008.
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