AGNES -
Lehre und Prüfung online
Studierende in Vorlesung
Anmelden
Am 11.09.2025 werden ab ca. 08:30 Uhr ganztägig Wartungsarbeiten durchgeführt. AGNES wird währenddessen nicht erreichbar sein. Planen Sie bitte diesen Ausfall in Ihre Veranstaltungs- und Prüfungsorganisation ein.
Bitte beachten Sie auch die   Störungsseite des CMS.

Novellen vom Mittelalter bis zur Frühen Neuzeit - Detailseite

Grunddaten
Veranstaltungsart Seminar Veranstaltungsnummer 5240384Ü
Semester WiSe 2025/26 SWS 2
Rhythmus keine Übernahme Moodle-Link  
Veranstaltungsstatus Freigegeben für Vorlesungsverzeichnis  Freigegeben  Sprache deutsch
Belegungsfrist - Eine Belegung ist online erforderlich ÜWP: Zentrale Frist    01.07.2025 - 30.10.2025    aktuell
Beschreibung :
Falls Sie in den Belegungsinformationen zu dieser Lehrveranstaltung (Meine Veranstaltungen) ab dem 11.10.2025 noch den Status "AN" bzw. "angemeldet" sehen, dann wurden Sie auf einer Nachrückerliste vorgemerkt, da die vorgesehene Platzzahl bereits erreicht ist.

Die Anmeldung ist grundsätzlich bis zum 30.10.2025 möglich. Eine Vergabe der frei gewordenen Plätze wird bis dahin wöchentlich erfolgen.
Veranstaltungsformat Präsenz

Termine

Gruppe 1
Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Gebäude Raum-
plan
Lehrperson Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen
Mi. 16:00 bis 18:00 wöch 458 (Büro)
Stockwerk: 4. OG


Doro65__Boeckh-Haus - Dorotheenstraße 65 (DOR 65)

Schomacher findet statt     15
Gruppe 1:


Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Schomacher, Esther , Dr.
Studiengänge
Abschluss Studiengang LP Semester
Bachelor of Arts  Italienisch Kernfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2014 )   -  
Bachelor of Arts  Italienisch Kernfach ( Vertiefung: mit LA-Option; POVersion: 2014 )   -  
Bachelor of Arts  Italienisch Zweitfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2014 )   -  
Bachelor of Arts  Italienisch Zweitfach ( Vertiefung: mit LA-Option; POVersion: 2014 )   -  
Bachelor of Arts  Italienisch Kernfach ( Vertiefung: mit LA-Option; POVersion: 2015 )   -  
Bachelor of Arts  Italienisch Zweitfach ( Vertiefung: mit LA-Option; POVersion: 2015 )   -  
Programmstud.-o.Abl.  Italienisch Programm ( POVersion: 1999 )   -  
Zuordnung zu Einrichtungen
Einrichtung
Sprach- und literaturwissenschaftliche Fakultät, Institut für Romanistik
Inhalt
Kommentar

Schon der Name der „Novelle“ verspricht Neues: Eine ‚Neuigkeit‘, etwas nie zuvor Gehörtes, und etwas, das ‚wirklich geschehen‘ ist. Dabei ist das Genre der „Novelle“ (vor allem, wenn man es bis auf seine antik-europäischen und -indischen Vorläufern zurückverfolgt) in keinster Weise neu. Gerade in der italienischen Literatur lassen sich schon im Mittelalter vulgärsprachliche Beispiele für Novellensammlungen finden – deren berühmteste ist (zu Recht) Giovanni Boccaccios Decameron. Dabei widerspricht das Genre der Novelle gleichzeitig der mittelalterlichen Weltsicht: Die kurzen Erzählungen sind nicht dem Jenseits, sondern ganz entschieden dem Diesseits zugewandt, sie erzählen nicht von einer göttlichen Ordnung, sondern von den Geschehnissen der Welt und von menschlicher Raffinesse. In ihnen erfüllt sich auch nur selten ein vorhersehbares Schicksal und das Vertrauen in Gott – vielmehr triumphieren Zufall, Menschenkenntnis, Klugheit und Geschicklichkeit.

Dieses Genre voller Widersprüche wird im Zentrum der Seminararbeit stehen. Wir werden anhand von Beispielen aus dem 13. bis 16. Jahrhundert untersuchen, wie Novellen erzählerischen Realismus und die Inszenierung von ‚Erzählsituationen‘ mit einer literarisch ausgefeilten Selbst-Reflexion von Sprache und Fiktion verbinden, wie sie alltagsweltliche Themen wie soziale Ungleichheit, hierarchische Machtverhältnisse und Genderkonzeptionen darstellen und damit bisweilen Raum für kritisch-ironische Infragestellung bieten, und wie sie dabei noch die stets unterschwellig präsente Frage mit verhandeln, ob nun ein göttlicher Plan, „Fortuna“ (Glück und Zufall), oder doch menschliche Handlungsmacht den Lauf der Welt bestimmen. Vor allem aber werden wir sie als ein Fenster in eine Kultur im Umbruch in den Blick nehmen: Als Möglichkeit, einen Zugang zu denjenigen Themen zu finden, die die spätmittelalterliche und frühneuzeitliche Gesellschaft umtrieben und zu denen sie – durch „Neuigkeiten“ – eine Haltung zu finden versuchte. (Das Vergnügen an den oft komischen, unvorhersehbaren Handlungsverläufen und der erzählerischen Geschicklichkeit der Kurzerzählungen wird dabei aber nicht zu kurz kommen!)

 

Primärtexte

 

Anon.: Novellino (13. Jahrhundert)

Giovanni Boccaccio: Decameron (1349)

Masuccio Salernitano: Il Novellino (1476)

Antonfrancesco Grazzini (Il Lasca): Le cene (1549)

Matteo Bandello: Novelle (1554-1573)

Strukturbaum

Die Veranstaltung wurde 1 mal im Vorlesungsverzeichnis WiSe 2025/26 gefunden:

Humboldt-Universität zu Berlin | Unter den Linden 6 | D-10099 Berlin