Kommentar |
Der Erste Weltkrieg, v.a. aber die nachfolgende Machtergreifung der Bolschewiki, veranlassten unzählige russische Denker, Schriftsteller, Musiker und Maler – freiwillig, oft unfreiwillig – ihrer Heimat den Rücken zu kehren. In der Fremde mussten sie ein neues Leben aufbauen, in Prag, Paris, Berlin, London oder den USA.
Mehrere Wellen erlebte dieser Abschied, meist ohne Wiedersehen. Was bedeutete das für die Emigranten? Wie verarbeiteten sie das Erlebte, die Russische Revolution, wie nahmen sie die Fremde wahr, die nun zu einer neuen Heimat oder Zwischenstation auf der Suche nach einem neuen Zuhause werden sollte? Blieben sie im Kopf in Russland oder assimilierten sie sich? Wie ist es, ein neues Leben an einem anderen Ort zu etablieren? Und wie blickten die Emigranten auf jene, die zuhause geblieben waren? Und wie gelingt es, sich selbst treu zu bleiben?
In der Übung wollen wir all jenen Fragen nachgehen. Wir wollen ihnen nachspüren in Tagebüchern, Memoiren, aber auch in der künstlerischen Verarbeitung in Erzählungen, Musik und Bildern. |