Zwischen 1770 und 1810 erschienen im deutschsprachigen Raum zahlreiche von Frauen geschriebene Romane, Theaterstücke, Gedichte und literarische Zeitschriftenbeiträge. Einige dieser Texte waren zu ihrer Zeit sehr bekannt (wie etwa Caroline von Wolzogens Romanfragment Agnes von Lilien), heute kennt die breite Öffentlichkeit die von Frauen geschriebene Literatur um 1800 kaum noch. Viele der Texte fehlen im literarischen Kanon, obwohl sie durchaus wesentliche Merkmale der zeitgenössischen Genres aufweisen.Im SE widmen wir uns verschiedenen Genres um 1800 über die Literatur von Autorinnen. So lesen und diskutieren wir Texte von Sophie von La Roche, Sophie Mereau-Brentano, Therese Huber, Karoline von Günderrode, Rahel Varnhagen von Ense u.a. und fragen nach ihren literarischen Verfahrensweisen und in welchem Verhältnis die Texte zu den ästhetischen und gesellschaftlichen Debatten und Paradigmen ihrer Zeit stehen. In diesem Zusammenhang thematisieren wir auch Fragen nach Autorschaft, Kanon- und Epochenbildung.Als Arbeitsleistung wird die Abgabe eines Thesenpapiers erwartet. Die Prüfungsleistung (Modulprüfung) wird in Form einer schriftlichen Hausarbeit erbracht, für die aufgrund der befristeten Beschäftigung der 01.09.2025 als letztmöglicher Abgabetermin festgesetzt werden muss.
Literatur (Auswahl): Christiane Karoline Schlegel: Düval und Charmille, 1778; Caroline von Wolzogen: Agnes von Lilien, 1797; Sophie Mereau-Brentano: Ein Roman in Briefen. Amanda und Eduard, 1803; Karoline von Günderrode (Pseudonym Tian): Gedichte und Phantasien, 1804.
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