Eine der ständig wiederkehrenden Bestrebungen im Umgang mit archäologischer Hinterlassenschaft ist die zeitliche Einordnung von Strukturen und Objekten. Gerade im Fall von Objekten, die entweder keinen eindeutigen Fundkontext haben oder deren Kontext keine präzise Datierung ermöglicht, versucht die Klassische Archäologie mittels vergleichender Betrachtung zu einer chronologischen Einordnung zu gelangen. Diese vergleichenden Betrachtungen orientieren sich an sogenannten chronologischen Fixpunkten, also Ereignissen, Monumenten oder Objekten, die mit einem absoluten Datum verbunden werden.
Im Seminar werden die wichtigsten dieser Fixpunkte von der geometrischen bis in die hellenistische Zeit hinein behandelt. Neben der Vorstellung der einzelnen Fixpunkte soll jeweils auch nach dem tatsächlichen Wert ihrer vorgeblich festen Datierung kritisch gefragt werden.
Literaturauswahl:
B. Bäbler, Archäologie und Chronologie. Eine Einführung (2004)B. Bäbler, Epochenbegriffe III: Klassische Archäologie, DNP XIII (1999) 1001ffW. R. Biers, Art, Artefacts and Chronology in Classical Archaeology (London – New York 1992)A. Grafton – J. Scaliger, A Study in the History of Classical Scholarship II: Historical Chronology (Oxford 1993)M. R. Hofter, Stil, Stilanalyse, Stilentwicklung, DNP XV/3 (2003) 289ffT. Hölscher, Klassische Archäologie. Grundwissen (2002, 2. Aufl. 2006)U. Sinn, Einführung in die Klassische Archäologie (2000) bes. 42-58
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