Grabmonumente und die mit ihnen verbundenen Grabriten und -Bräuche sagen naturgemäß sehr viel über die Lebenden, also die Angehörigen der Verstorbenen aus, welche sich um das Begräbnis, das Errichten der Grabmonumente und ihre Pflege kümmerten. Daneben sind Grabmonumente geeignet, ein getreues Abbild der Gesellschaft, in deren Rahmen sie sich einordnen, zu geben, allerdings muss man sich erst bemühen, die Konventionen und Brechungen zu entschlüsseln, nach denen die Lebenden die Monumente für die Toten errichteten und ausgestalteten.
Gerade weil diese Denk- und Vorgehensweisen so universell sind, spannt die Vorlesung einen relativ weiten geographischen Bogen, der vom Vorderen Orient über Griechenland und Nordfrika bis auf die Iberische Halbinsel reicht. Der zeitliche Rahmen fokussiert hauptsächlich auf die Eisenzeit.
Im Verlauf der Vorlesung werden ausgewählte Monumente zunächst nach ihren äußerlichen Aspekten (Architektur, Möbel, Beigaben, Dekor) betrachtet, anschließend soll eine vertiefende Beschäftigung stattfinden mit dem Fragenkomplex, was diese Monumente denn darstellen und wie sie „gelesen“ werden können.
M. Andronikos, Vergina. The Royal Tombs and the Ancient Ancient City (1984)C. Antonaccio, An Archaeology of Ancestors : Tomb Cult and Hero Cult in Early Greece (1995)J. Boardman – D.C. Kurtz, Greek Burial Customs (1971)D. Boehringer, Heroenkulte in Griechenland von der geometrischen bis zur klassischen Zeit, Attika, Argolis, Messenien, Klio 3 (2001)D. Christou, Κύπρο-αρχαïκή μνημειακή ταφική αρχιτεκτονική (1996)J. Fedak, Monumental Tombs of the Hellenistic Age : a Study of Selected Tombs from the Pre-Classical to the Early Imperial Era (1990)B. Gossel-Raeck, Repräsentatives Wohnen im Spiegel der makedonischen Kammergräber, in W. Hoepfner – G. Brands (Hrsg.), Basileia. Die Paläste der hellenistischen Könige (1996) 73-75M.-C. Hellmann, L’architecture grecque, I. Les principes de la construction (2002)M.-C. Hellmann, L’architecture grecque, 2. Architecture religieuse et funéraire (2006)A. Scholl, Der attische Grabbau. Entwicklung und Bedeutung freistehender Grabarchitektur in Athen und Attika von der archaischen Epoche bis in die römische Kaiserzeit (Berlin 2020)A. Scholl, Polytalanta Mnemeia. Zur literarischen und monumentalen Überlieferungen aufwendiger Grabmäler im spätklassischen Athen, JDI 109, 1994, 239-271R. S. Young, The Great Early Tumuli, Gordion Excavations, 1 (1981)
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