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Narrenschiffe - Detailseite

Grunddaten
Veranstaltungsart Seminar Veranstaltungsnummer 5210077E
Semester SoSe 2025 SWS 2
Rhythmus jedes Semester Moodle-Link  
Veranstaltungsstatus Freigegeben für Vorlesungsverzeichnis  Freigegeben  Sprache deutsch
Belegungsfristen - Eine Belegung ist online erforderlich Zentrale Abmeldefrist    01.02.2025 - 30.09.2025    aktuell
Zentrale Frist    01.02.2025 - 09.04.2025   
Veranstaltungsformat Präsenz

Termine

Gruppe 1
Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Gebäude Raum-
plan
Lehrperson Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen
Di. 12:00 bis 14:00 wöch 1.201 (Seminarraum)
Stockwerk: 2. OG


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Doro24 Universitätsgebäude am Hegelplatz - Dorotheenstraße 24 (DOR 24)

Außenbereich eingeschränkt nutzbar Innenbereich nutzbar Parkplatz vorhanden Barrierearmes WC vorhanden Barrierearme Anreise mit ÖPNV möglich
  findet statt     20
Gruppe 1:


Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Scheuer, Hans Jürgen , Prof. Dr.
Studiengänge
Abschluss Studiengang LP Semester
Master of Education (BS)  Deutsch 2. Fach ( Vertiefung: mit LA-Option; POVersion: 2015 )   -  
Master of Education (ISG)  Deutsch 2. Fach ( Vertiefung: mit LA-Option; POVersion: 2018 )   -  
Zuordnung zu Einrichtungen
Einrichtung
Sprach- und literaturwissenschaftliche Fakultät, Institut für deutsche Literatur
Inhalt
Kommentar

In der großen Themenausstellung 'Figures du Fou' im Pariser Louvre (2024/25) nimmt nicht zufällig ein Buch eine zentrale Position ein: Sebastian Brants 1494 erstmals in Basel gedrucktes 'Narrenschiff', das sich bald zu einem europäischen Erfolg auswächst: vielfach nachgedruckt, ins Lateinische und verschiedene Volkssprachen übersetzt, kommentiert, kompilatorisch erweitert und in andere Genres transformiert. Von vornherein ist das Werk auf multimediale Wirkung hin angelegt: Die divina satyra, wie Johannes Trithemius das 'Narrenschiff' nannte, bedient sich nicht nur gezielt der Erwartungen eines humanistisch interessierten Publikums und der Distributionsmechanismen des Druckwesens, sie lässt auch von bedeutenden Holzschneidern (wie Albrecht Dürer) einen Illustrationszyklus entwickeln, der eine eigene Narrenikonographie nach sich zieht, versieht den Text mit einem "Soundtrack" (die neumierte Liedzeile "Gaudeamus omnes" auf dem Titelblatt) und spiegelt direkt oder in Adaptationen (Iodocus Badius Ascensius) die Medialität seiner Wissens- und Wahrnehmungsgrundlagen in den Sinnesfunktionen. Das Seminar wird sich nicht allein mit der Lektüre des Brant'schen Textes und seiner Repräsentativitiät für die frühneuzeitliche Wissensorganisation um 1500 beschäftigen, sondern auch – mit Blick auf die Predigten Geilers von Kaisersberg oder die Narrensatiren Thomas Murners oder des Hans Sachs – das Netzwerk seiner zeitgenössischen Rezeption analysieren und nicht zuletzt die jüngste Konjunktur der Forschungen zu Sebastian Brant und zur epistemischen Topik des Schiffs sichten.

Literatur

Zur Anschaffung: Sebastian Brant: Das Narrenschiff. Studienausgabe. Mit allen Holzschnitten des Drucks von 1494, hrsg. v. Joachim Knape, Stuttgart 2005 (RUB 18333).
Zur Vorbereitung: Nikolaus Henkel: Sebastian Brant. Studien und Materialien zu einer Archäologie des Wissens um 1500, Berlin 2021 / Peter Andersen, Nikolaus Henkel (Hrsg.): Sebastian Brant (14571521). Europäisches Wissen in der Hand eines Intellektuellen der Frühen Neuzeit, Berlin 2023 / Nicola Kaminski u.a. (Hrsg.): "Zů schyff Zů schyff brůder: Eß gat / eß gat". Zur Performanz des Exemplarischen im Narrenschiff. Sonderbd. der 'z.B. Zeitschrift zum Beispiel', Hildesheim 2021 / Narragonia digital (https://www.narragonien-digital.de/exist/textkorpus/textkorpus.html) / Das Schiff, hrsg. v. Friedrich Balke u. a. (Archiv für Mediengeschichte 20), Berlin 2024. 

Strukturbaum

Die Veranstaltung wurde 1 mal im Vorlesungsverzeichnis SoSe 2025 gefunden:

Humboldt-Universität zu Berlin | Unter den Linden 6 | D-10099 Berlin