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Poetikvorlesungen – ein Parcours von Ingeborg Bachmann bis Thomas Meinecke - Detailseite

Grunddaten
Veranstaltungsart Seminar Veranstaltungsnummer 5210101
Semester SoSe 2025 SWS 2
Rhythmus jedes Semester Moodle-Link  
Veranstaltungsstatus Freigegeben für Vorlesungsverzeichnis  Freigegeben  Sprache deutsch
Belegungsfristen - Eine Belegung ist online erforderlich Zentrale Abmeldefrist    01.02.2025 - 30.09.2025    aktuell
Zentrale Frist    01.02.2025 - 09.04.2025   
Veranstaltungsformat Präsenz

Termine

Gruppe 1
Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Gebäude Raum-
plan
Lehrperson Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen
Mi. 10:00 bis 12:00 wöch 1.301 (Seminarraum Medien)
Stockwerk: 3. OG


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Doro24 Universitätsgebäude am Hegelplatz - Dorotheenstraße 24 (DOR 24)

Außenbereich eingeschränkt nutzbar Innenbereich nutzbar Parkplatz vorhanden Barrierearmes WC vorhanden Barrierearme Anreise mit ÖPNV möglich
  findet statt     15
Gruppe 1:


Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
keine öffentliche Person
Studiengänge
Abschluss Studiengang LP Semester
Master of Arts  Deutsche Literatur Hauptfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2014 )   -  
Master of Arts  Deutsche Literatur Hauptfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2023 )   -  
Master of Arts  Europäische Literaturen Hauptfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2014 )   -  
Programmstud.-o.Abschl.MA  Deutsche Literatur Programm ( POVersion: 1999 )   -  
Programmstud.-o.Abschl.MA  Europäische Literaturen Programm ( POVersion: 1999 )   -  
Zuordnung zu Einrichtungen
Einrichtung
Sprach- und literaturwissenschaftliche Fakultät, Institut für deutsche Literatur
Inhalt
Kommentar

Dass Schriftsteller:innen sich zur Poetologie äußern hat eine lange Tradition, neu ist jedoch die steigende Quantität dieser Praxis. Die Produktion von Epitexten, in denen Schriftsteller:innen über ihr eigenes Schaffen Auskunft geben und über Genese und Poetik ihrer und anderer Texte reflektieren, gehören mittlerweile zum guten Ton literarischer Selbstpräsentation und ist nicht zuletzt den ökonomisch interessierten Anfragen des Literaturbetriebes geschuldet, denen sie Autor:innen kaum noch entziehen können.  Zu diesen institutionalisierten Anfragen zur poetologische Selbstlektüre gehören Stadtschreiberposten, Writer-in-Residence, Dankesreden oder Einladungen in den diversen Literaturhäuser, allem voran aber Poetikvorlesungen. Seit der Einrichtung der ältesten und wohl auch (international wie national) bekanntesten an der Universität Frankfurt am Main 1959 bieten mittlerweile über 30 deutsche Universitäten Poetikvorlesungen an.
Mit ihrer Masse und Prominenz wächst auch das literaturwissenschaftliche Interesse an diesen Texten. In den letzten zwei Jahrzehnten werden die Poetikvorlesungen und mit ihnen die große Bandbreite poetologischer Reflexionen nicht nur als Steinbruch für die literaturwissenschaftliche Deutung literarischer Texte herangezogen, sondern als eigener Forschungsgegenstand der Literaturwissenschaft wahrgenommen. Das SE versteht sich als Einstieg in die Thematik und versucht unter Berücksichtigung unterschiedlicher Orte oder Institutionen, an denen Poetikvorlesungen gehalten wurden, in seiner Textauswahl einen historischen und thematischen Querschnitt: Autor:innen dozieren über die Bedingungen der Möglichkeit des Ich-Sagens und über Fragen der Autorschaft (z.B. Ingeborg Bachmann und Thomas Meinecke), sie reflektieren als mehrsprachige Autor:innen über den Raum zwischen den Sprachen (z.B. Yoko Tawada), beobachten die Verwebung von Leben und Schreiben (z.B. Paul Nizon), unternehmen eine kritische Auseinandersetzung mit den Medien, dem Buchmarkt und der Literaturwissenschaft vor (z.B. Felicitas Hoppe), geben Einblicke in die eigene Schreibwerkstatt (z.B. Sten Nadolny) und die intertextuellen Bezüge des eigenen Werkes ( z.B. Uwe Timm) und befragen die ethische Verantwortung des Schreibens (z.B. Sibylle Lewitscharoff).
Die Untersuchung der Frage, wie sie das tun, d.h. die enge Verschränkung von Form und Inhalt in den Poetikvorlesungen, evoziert dabei immer auch eine Frage nach dem Selbstverständnis der Literaturwissenschaft und der ihr eigenen Analyse- und Darstellungsmethoden.
Als Seminarleistung werden neben der vorbereitenden Lektüre und aktiven Teilnahme ein kurzer inhaltlicher Beitrag (etwa in Form eines Impulsreferates oder eines Sitzungsprotokolls oder eines thematischen Essays) erwartet.

Literatur

Eine ausführliche Literaturliste sowie Textauszüge aus Primär- und Sekundärliteratur werden zu Beginn des Seminars auf Moodle bereitgestellt und sukzessive nach Bedarf ergänzt.
Zur ersten vorbereitenden Lektüre:  Ingeborg Bachmann: „III. Das schreibende Ich“ + „IV. Der Umgang mit Namen“, in: Frankfurter Vorlesungen: Probleme zeitgenössischer Dichtung (1982), 41-78. 
Zur Einführung: Galli: „The Artist is Present. Das Zeitalter der Poetikvorlesungen“, in: Merkur 776 (2014), 61–65; Bohley: „Dichter am Pult: Altes/Neues aus Poetikvorlesungen 2000–2015“, in: Gegenwart schreiben. Zur deutschsprachigen Literatur 2000–2015 (2017), 243-254.

 

Strukturbaum

Die Veranstaltung wurde 3 mal im Vorlesungsverzeichnis SoSe 2025 gefunden:

Humboldt-Universität zu Berlin | Unter den Linden 6 | D-10099 Berlin