Tiere auf Bühnen erscheinen in mannigfacher Gestalt: leibhaftig lebendig, repräsentiert, durch Kostüme, als Bewegungsbild, medial vermittelt, als Denkfigur, als Material. Seit dem späten 18. Jahrhundert fungieren sie theaterpraktisch wie -theoretisch vorwiegend als Störung, als „Anderes des Theaters”; seit den 1960er Jahren erscheinen sie nicht mehr als auszuschließender Skandal, sondern werden zum bewusst aufgesuchten Skandalon. Das Seminar fragt nach den dramen- und theaterpraktischen, -theoretischen und -historischen Bedingungen, unter denen Tiere Rollen wie jene des „Anderen“ oder des „Eigenen“ des Theaters einnehmen können. Dabei wird ein weiter Bühnenbegriff verwendet, der neben Theaterbühnen auch Experimentalanordnungen, Texte und museale Schauanordnungen umfasst.Im SE werden vor allem dramatische und theatertheoretische Texte aus dem 19. und 20. Jahrhundert diskutiert, aber auch Videoaufzeichnungen analyisiert. Als Arbeitsleistung wird die vorbereitende Lektüre, aktive Teilnahme an der Seminardiskussion und die vertiefende Vorbereitung einer Sitzung als Expert:in(nengruppe) erwartet.Das SE wird durch eine (vertiefende, aber nicht verpflichtende) Übung ergänzt, in der die Theaterpraxis der Gegenwart sowie die „Bühne“ des Museums als Lernorte aufgesucht werden.
Die im SE besprochenen Texte werden über Moodle zur Verfügung gestellt. Zur allgemeinen Einführung in die Animal Studies empfohlen: Roland Borgards (Hrsg.): Tiere. Kulturwissenschaftliches Handbuch. Stuttgart: Metzler 2016.
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