Kommentar |
Zunehmend wird für den konzertanten Rahmen bestimmte Musik inszeniert und werden theatralische Aufführungen musikalisiert, sodass Grenzen zwischen den beiden Kategorien verschwimmen. Musikalische, textliche, szenische Elemente werden erweitert oder reduziert, intermedial neu ausgelegt, angenähert oder distanzierend parodiert. Auf die Aufführung bezogene, gegenwärtige Elemente treten in den Vordergrund, was nicht bedeutet, dass die Musik in den Hintergrund rückt – ganz im Gegenteil können Musik und Musikdramaturgie an Schärfe gewinnen. Das Seminar wird sich unter anderem der Freien Szene widmen, deren Pionierarbeit sowie Einflussnahme auch auf die Inszenierungen der großen Häuser. Gegenstand der Untersuchung werden aktuelle Tendenzen in Komposition, Inszenierung und Aufführung im Bereich Konzert, Oper, Musiktheater, experimentelles Musik- und Tanztheater, Theater sowie Sound- und Video-Installation sein. |
Literatur |
Brüstle, Christa, Konzert-Szenen. Bewegung, Performance, Medien. Musik zwischen performativer Expansion und medialer Integration 1950-2000, Stuttgart 2013 (Beihefte zum Archiv für Musikwissenschaft 73)
Hiekel, Jörn Peter und Roesner, David (Hrsg.), Gegenwart und Zukunft des Musiktheaters. Theorien, Analysen, Positionen, Bielefeld 2018 (Musik und Klangkultur 25)
ITI Zentrum Deutschland & Rebstock, Matthias (Hrsg.), Freies Musiktheater in Europa / Independent Music Theatre in Europe. Vier Fallstudien / Four Case Studies, Bielefeld 2020
Rebstock, Matthias und Roesner, David (Hrsg.), Composed theatre aesthetics, practices, processes, Bristol 2012
Roesner, David, Musicality in theatre: music as model, method and metaphor in theatre-making, London 2016
Salzman, Eric und Dézsy, Thomas, The new music theater. Seeing the voice, hearing the body, New York–Oxford 2008 |