Kommentar |
Gruppe 1: Beziehung statt Erziehung im Englischunterricht Gute Beziehungen sind die Basis für Erfolg und Freude beim Sprachen lernen. Deshalb geht es in diesem Seminar darum, wie man als Lehrkraft eine Beziehung zu den Lernenden aufbaut und pflegt. Eine wichtige Rolle spielen dabei eine wertschätzende Kommunikation, empathisches Zuhören und die Orientierung an den Bedürfnissen der Lernenden. Wenn beide, die Lehrkraft und die Lernenden, ihrer persönlichen Verantwortung gerecht werden, öffnet sich die Tür zu Lernbereitschaft und Gleichwürdigkeit als Voraussetzung einer menschenwürdigen Pädagogik. So ist in diesem Seminar die Beziehungskompetenz Ziel und Weg zugleich. Die Beziehungskompetenz von Lehrkräften stärkt und erweitert nämlich die soziale Kompetenz von Kindern nachhaltig. Sie ermöglicht ein respektvolles und menschenwürdiges Miteinander, wo die Grundbedürfnisse - wie der Wunsch nach Zugehörigkeit, Selbstverwirklichung und Anerkennung - im Mittelpunkt stehen. Denn angesichts der lokalen und auch globalen Veränderungen kommen auf die Schule der Gegenwart höhere Anforderungen zu als nur die bloße Wissensvermittlung und Berufsvorbereitung. Vielmehr als bisher muss das Augenmerk auf Einstellungen, Haltungen und Verhaltensweisen liegen, um Belastungen standzuhalten und Möglichkeiten der Entlastungen zu finden. Englischunterricht muss daher viel stärker bindungsorientiert als disziplinarisch ausgerichtet sein.
Gruppe 2: Leistungsbewertung im Englischunterricht Leistungsbewertung im Unterricht ist immer ein Balanceakt zwischen Sachnorm sowie sozialer und individueller Bezugsnorm. Leistungsbewertung wehrt sich stets gegen den Vorwurf der Subjektivität und Ungerechtigkeit und strebt nach Vergleichbarkeit, Transparenz und Fairness. Aber wie stellt man das als Lehrkraft im kommunikativen Fremdsprachenunterricht an? Wie wird man den unterschiedlichen Lernenden bei der Beurteilung ihrer Leistungen gerecht? Welche Umsetzungsmöglichkeiten gibt es, dem Streben nach differenzierenden und individualisierenden Lernarrangements im Englischunterricht auch bei der Bewertung von mündlichen und schriftlichen Schüler*innenleistungen Rechnung zu tragen? Diese und andere Fragen werden im Seminar vor der Grundlage der fachdidaktischen Theoriebildung mit Blick auf die Unterrichtspraxis diskutiert.
Gruppe 3: Developing Decolonial Learning Materials English teaching and learning materials often reflect and reinforce colonial narratives, shaping how learners understand the world. This course focuses on creating decolonial educational resources that challenge these narratives and promote more equitable perspectives. We will critically engage with current materials and develop own decolonial alternatives. In this course, we will: – Explore (de)coloniality in English language teaching today. – Examine existing colonial and decolonial materials. – Develop decolonial resources, such as school projects, podcasts, and educational videos. – Address biases in AI-generated materials and explore decolonial alternatives. The course will include discussions, group work, and presentations, with active participation from all participants.
Gruppe 4: Argumentieren, Debattieren und Demokratiebildung im Englischunterricht
Argumentative Kompetenzen sind elementare demokratische Grundfertigkeiten, deren schulische Förderung gerade angesichts einer sich zunehmend aufheizenden öffentlichen Diskussionskultur wichtig erscheint. Dies gilt auch und insbesondere für den Englischunterricht, der Lernende zur Teilhabe an globalen gesellschaftlichen Diskursen befähigen soll. Argumentative Kompetenzen werden im gegenwärtigen Englischunterricht allerdings nur marginal und unsystematisch adressiert, in den gängigen Kompetenzmodellen, Curricula und Lehrwerken sind sie kaum sichtbar.
Das Seminar verfolgt das Ziel, diesem Missverhältnis entgegenzuarbeiten, indem nach einer Bestandsaufnahme des Status quo verschiedene Ansätze und Methoden für einen argumentationsförderlichen – und in diesem Sinne auch demokratiebildenden – Englischunterricht beleuchtet und z.T. erprobt werden. Ein methodischer Schwerpunkt wird hierbei auf „Debating“ liegen, es können aber auch andere Diskussionsformate wie „Fishbowl“, „Ethics bowl“, „Model United Nations“ o.Ä. thematisiert werden.
Das Seminar beginnt in der zweiten Semesterwoche (am 24.04.). Als Ersatz für die erste Sitzung wird von den Teilnehmenden erwartet, am Vormittag des 27.06. an einem mit dem Seminarthema verwandten Symposium (Abschlussveranstaltung des Projekts „Join the Debate!“ - https://join-the-debate.info/ ) teilzunehmen und dort ggf. auch (Zwischen-)Ergebnisse des Seminars zu präsentieren.
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