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Realismus und Repräsentation: Die Revolution von 1848 - Detailseite

Grunddaten
Veranstaltungsart Seminar Veranstaltungsnummer 5210041
Semester SoSe 2025 SWS 2
Rhythmus jedes Semester Moodle-Link  
Veranstaltungsstatus Freigegeben für Vorlesungsverzeichnis  Freigegeben  Sprache deutsch
Belegungsfristen - Eine Belegung ist online erforderlich Zentrale Abmeldefrist    01.02.2025 - 30.09.2025    aktuell
Zentrale Frist    01.02.2025 - 09.04.2025   
Veranstaltungsformat Präsenz

Termine

Gruppe 1
Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Gebäude Raum-
plan
Lehrperson Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen
Mi. 12:00 bis 14:00 wöch 1.504 (Seminarraum)
Stockwerk: 5. OG


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Doro24 Universitätsgebäude am Hegelplatz - Dorotheenstraße 24 (DOR 24)

Außenbereich eingeschränkt nutzbar Innenbereich nutzbar Parkplatz vorhanden Barrierearmes WC vorhanden Barrierearme Anreise mit ÖPNV möglich
  findet statt     30
Gruppe 1:


Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Widder, Roman , Dr.
Studiengänge
Abschluss Studiengang LP Semester
Bachelor of Arts  Deutsch Kernfach ( Vertiefung: mit LA-Option; POVersion: 2018 )   -  
Bachelor of Arts  Deutsch Kernfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2018 )   -  
Bachelor of Arts  Deutsch Zweitfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2018 )   -  
Bachelor of Arts  Deutsch Zweitfach ( Vertiefung: mit LA-Option; POVersion: 2018 )   -  
Bachelor of Arts  Deutsche Literatur Kernfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2018 )   -  
Bachelor of Arts  Deutsche Literatur Zweitfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2018 )   -  
Bachelor of Science  Deutsch Zweitfach ( Vertiefung: mit LA-Option; POVersion: 2018 )   -  
Bachelor of Science  Deutsch Zweitfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2018 )   -  
Bachelor of Science  Deutsche Literatur Zweitfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2018 )   -  
Programmstudium-o.Abschl.  Deutsch Programm ( POVersion: 1999 )     -  
Programmstudium-o.Abschl.  Deutsche Literatur Programm ( POVersion: 1999 )     -  
Zuordnung zu Einrichtungen
Einrichtung
Sprach- und literaturwissenschaftliche Fakultät, Institut für deutsche Literatur
Inhalt
Kommentar

Jacques Ranciére zufolge ist Realismus nicht die Abbildung von Wirklichkeit, sondern die Behauptung von Gleichheit: „Die Demokratie des realistischen Romans ist die Musik der gleichen Fähigkeit eines jeden Menschen, jede Art von Leben leben zu können.“ Seine Entstehung verdankt der Realismus demnach den großen Emanzipationsbewegungen im 19. Jahrhundert und ihrem Menschenrechtsuniversalismus. Es ist die Fiktion der Gleichheit aller Menschen, die im realistischen Roman ein demokratisches Gespräch erzeugt. Erst in der Aushandlung verschiedener Perspektiven entsteht dabei jene Objektivität, hinter der sich nur in seltenen Fällen ein auktorialer Überblick verbirgt.
Diese Affinität von Realismus und Demokratie ist heute von Neuem bedenkenswert. Die historische Szene, in der das Verhältnis von literarischem Realismus und demokratischer Repräsentation in besonderer Weise auf dem Spiel stand, ist die Revolution von 1848. Wie Christopher Clark in Frühling der Revolution (2023) zeigen konnte, handelte es sich bei dieser Revolution um ein europäisches Ereignis, während dessen Formen und Verfahren politischer Repräsentation noch nicht festgeschrieben waren, sondern ausgehandelt wurden. Parallel dazu wurde auch poetologisch verhandelt, wer in der Literatur überhaupt eine Stimme hat, etwa in den Kontroversen um den „Roman des Nebeneinander“ (Gutzkow).
Das SE sondiert das Verhältnis von literarischer und politischer Repräsentation um 1848 und liest hierzu Auszüge theoretischer und literarischer Schlüsseltexte: von Berthold Auerbachs Poetik Schrift und Volk (1846) über Louise Astons Autobiografie Meine Emancipation (1846), Karl Gutzkows Romanprojekt Die Ritter vom Geiste (1850) und Fanny Lewalds Revolutionsnovelle Auf rother Erde (1850) bis zu Gustav Freytags Komödie Die Journalisten (1852) und August von Rochaus Grundsätze der Realpolitik (1853). Begleitend soll auch ein Blick in die Frankfurter und Berliner Parlamentsdebatten von 1848 sowie in neuere Forschungsliteratur zum narrativen Problem der Multiperspektivität, zum peripheric realism (Joe Cleary) und zum agonalen Perspektivismus (Marcus Twellmann) geworfen werden.
Arbeitsleistung: Impuls-Referat oder Thesenpapier

 

Strukturbaum

Die Veranstaltung wurde 5 mal im Vorlesungsverzeichnis SoSe 2025 gefunden:

Humboldt-Universität zu Berlin | Unter den Linden 6 | D-10099 Berlin