Die Ballade stellt noch immer eine der bekanntesten Gattungen der deutschsprachigen Literatur dar. Als ein zentrales Ereignis in der Geschichte dieser Gattung gilt das Jahr 1797, das sogenannte ‚Balladenjahr‘, in dem Johann Wolfgang Goethe und Friedrich Schiller in enger Zusammenarbeit Balladen wie Der Zauberlehrling, Der Handschuh und Die Kraniche des Ibykus verfassen, die lange Zeit einen festen Platz im Deutschunterricht hatten und zum Zitatrepertoire des deutschen Bürgertums gehörten.Im SE werden wir diese und weitere Balladen aus einer aktuellen Perspektive in den Blick nehmen. Im Anschluss an genaue Textlektüren wollen wir uns hierfür mit der Gattung der Ballade und den Problemen ihrer Bestimmung und Untergliederung auseinandersetzen, uns darüber hinaus aber auch die gesellschaftlichen und ästhetischen Problemstellungen erschließen, auf die Balladen antworten; besondere Aufmerksamkeit wollen wir dabei der in den Jahren um 1800 intensiv diskutierten Frage nach der Möglichkeit einer populären Dichtung schenken. Schließlich wollen wir uns mit der nicht immer unproblematischen Rezeption der Balladen und ihrer Kanonisierung befassen. Neben den Balladen von Goethe und Schiller aus dem Jahr 1797 werden wir hierfür Beiträge weiterer Autor:innen sowie ästhetische und theoretische Texte besprechen.Neben der regelmäßigen Teilnahme am SE wird für die Arbeitsleistung eine mündliche Präsentation erwartet.
Die im SE besprochenen Texte werden über Moodle zur Verfügung gestellt.
Die Veranstaltung wurde 3 mal im Vorlesungsverzeichnis SoSe 2025 gefunden: