Tiere auf Bühnen erscheinen in mannigfacher Gestalt: leibhaftig lebendig, repräsentiert, durch Kostüme, als Bewegungsbild, medial vermittelt, als Denkfigur, als Material. Mit dem „Animal Turn“ der letzten 20 Jahre verbindet sich eine reflexive Wende, in der die Theatralität der Wissensgeschichte der Tiere etwa im Tierexperiment und in der Ausstellung thematisch wird – und das Theater seine tiertheoretisch-wissensgeschichtlichen Voraussetzungen und Effekte befragt: Die Analyse des Verhältnisses von Tier und Theater schärft den Blick für die Theatralität von Tieren auch auf Bühnen jenseits des Theaters, etwa ausgestellte Tiere im Naturkundemuseum.Die UE ergänzt das thematisch passende SE, ist aber auch unabhängig besuchbar. Sie bietet die Gelegenheit für vertiefende Diskussionen von Videoaufzeichnungen von Performance- und Theaterarbeiten, den Besuch einer Aufführung und eine Exkursion ins Museum. Dabei wird es insbesondere darum gehen, den Umgang mit verschiedenen Dokumenten und Quellen – vom Dramentext über Videoaufzeichnungen und Paratexte bis zu Live-Performances – zu üben und zu erproben, wie Museen zu Orten literaturwissenschaftlichen Denkens werden können. Neben der regelmäßigen Teilnahme an der Veranstaltung wird für die Arbeitsleitung eine mündliche Kurzanalyse erwartet.
Die Veranstaltung wurde 2 mal im Vorlesungsverzeichnis SoSe 2025 gefunden: