Seit im 19. Jahrhunderts vermehrt psychiatrische Kliniken entstanden, bilden sie Orte der Bild- und Textproduktion. Von außen betrachtet sind sie Orte der Imagination, was innerhalb der Institutionen tatsächlich vor sich geht, ist Teil eines prekären Wissensbestandes. Von innen wurde immer schon über und gegen die Klinik geschrieben, davon zeugen Krankenakten und geschmuggelte Texte. Das SE beschäftigt sich mit diesen Heterotopien (Foucault) und den ihnen inhärenten Machtstrukturen. Diskutiert werden Aspekte wie Architektur, Verfahren der Einschreibung (Akten, Anamnese, Formulare), Repräsentationsformen in Fotografie, Film oder Objekten (etwa Kleidung, Betten oder Schlüssel). Besprochen werden u.a. Friedrich Glausers „Matto regiert“ (1936), Christine Lavants „Aufzeichnungen aus dem Irrenhaus“ und Adelheid Duvanels Tagebuch-Text aus der Klinik (1981). Geplant ist eine Exkursion ins Medizinhistorische Museum der Charité.Semesterbegleitende Arbeitsleistung: regelmäßige und aktive Teilnahme; Verfassen eines Thesenpapiers in Vorbereitung auf eine Sitzung.
Die Veranstaltung wurde 2 mal im Vorlesungsverzeichnis SoSe 2025 gefunden: