Die neun „Nachtgesänge“, 1805 in Wilmans ‚Taschenbuch für das Jahr 1805‘ erschienen, haben als letzte zusammenhängende Publikation Hölderlins in jüngerer Zeit besondere Aufmerksamkeit erhalten. Sie umfassen sechs Oden in antikisierenden Metren und drei freirhythmische Gedichte, zu denen auch „Hälfte des Lebens“ gehört. Insbesondere die Oden stellen Umarbeitungen früherer Gedichte oder Gedichtfassungen dar, so dass man Hölderlins Arbeitsprozess zumindest ansatzweise nachvollziehen kann. In den ersten Seminarsitzungen soll eine knappe Auswahl früherer Oden analysiert werden, um mit Metrik, Satzbau und Kompositionsformen vertraut zu werden, ehe im Hauptteil des Seminars die „Nachtgesänge“ gelesen werden.Die Arbeitsleistung im SE wird für die Studierenden der Deutschen Literatur und Europäischen Literaturen voraussichtlich in Stundenprotokollen bestehen.
Text: Als Zyklus werden die Nachtgesänge wiedergegeben in: Friedrich Hölderlin, Sämtliche Werke und Briefe, Hg. v. Michael Knaupp, München 1992, Bd. 1,439-446.StA und FHA dokumentieren an unterschiedlichen Stellen die teils erheblichen Transformationsprozesse, die einzelnen Gedichte von frühen Entwürfen und Fassungen bis zur Zyklusfassung durchlaufen haben.Literatur: Anne Bennholdt-Thomsen, ‚Nachtgesänge‘, in: Freidrich Kreuzer (Hg.), Hölderlin-Handbuch. Leben-Werk-Wirkung, Stuttgart 2020 (2.Aufl.); Roland Reuß (Hg. in Zusammenarbeit mit Marit Müller), Friedrich Hölderlin. Neun ‚Nachtgesänge‘. Interpretationen, Göttingen 2020.
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