Das Seminar richtet sich speziell an Lehramts-Studierende. Denn für den Schulunterricht müssen Lehrerinnen und Lehrer laut Kultusministerkonferenz (KMK) über eine besondere Expertise in der Regionalen Geographie verfügen, die es ihnen ermöglicht, Kindern und Jugendlichen räumliche Orientierung in der zunehmend komplexer werdenden Welt zu vermitteln. Hierfür sind Fragen der Regionalisierung, vergleichende problemorientierte Raumanalysen sowie auch ein profundes Wissen über konzeptionelle Ansätze der regionalen Geographie zentral (siehe KMK 2024: Ländergemeinsame inhaltliche Anforderungen für die Fachwissenschaften und Fachdidaktiken in der Lehrerbildung, S. 30).
Da wir in eine globalisierten Welt leben, gehen wir in der Humangeographie davon aus, dass regionale Geographien heute nur noch relational zu globalen Prozessen und Dynamiken gedacht werden können. Denn (auch) Regionale Geographien befinden sich in der Globalisierung.
Wir werden deshalb in dem Seminar in einem gedanklichen Dreischritt voranschreiten:
- Erstens beschäftigen wir uns mit Fragen der Globalisierung und was Globalisierungsprozesse und –strukturen heute für regionale Dynamiken und Problemlagen bedeuten: Was ist eigentlich Globalisierung? Wie hat sich das Verständnis von Globalisierung in den letzten Jahren und Jahrzehnten entwickelt und verändert?
- Zweitens untersuchen wir verschiedene konzeptionelle Ansätze der Regionalen Geographie: Was ist eigentlich Regionale Geographie? Wie gliedert sich und wie macht man/frau Regionale Geographie heute? Hierbei fragen wir uns insbesondere, welche konzeptionellen Ansätze der Regionalen Geographie für ein heutiges Verständnis von Globalisierungsprozessen besonders relevant oder hilfreich sind. Dabei haben wir zentral das Handlungsfeld Schule im Blick und untersuchen gemeinsam, welche regionalen Geographien für den Erdkundeunterricht passend und interessant sind - oder auch hoch problematisch.
- Dritttens wollen wir dann das Machen Regionaler Geographien praktizieren. Für das Format der Modulabschlussprüfung (die MAP ist eine Hausarbeit) werden von den Studierenden konkrete Fallstudien von Regionalen Geographien erstellt, die dem Wissensstand in Teil 1 (Debatten zu Globalisierung) und Teil 2 (Debatten zu konzeptionellen Ansätzen Regionaler Geographien) gerecht werden bzw. diese reflektieren und konstruktiv umsetzen
Das Seminar erfordert und fördert methodisch und didaktisch sowohl Kompetenzen in der Lektürearbeit, der Kleingruppenarbeit, der mündlichen Präsentation sowie in der Verfassung wissenschaftlicher Texte (Hausarbeit).
Prüfungsanforderungen:
Die schriftlichen Hausarbeit muss während des Semesters verfasst werden! Bitte richten Sie sich zeitlich darauf ein, wenn Sie diesen Kurs belegen möchten.
Nur so können wir in der letzten Semesterwoche verschiedene Formen der Regionalen Geographien diskutieren, die zuvor als Hausarbeit(sentwurf) von den Studierenden selbst erstellt wurden. Alle Hausarbeiten werden also als Entwurf (draft, work in progress) schriftlich abgeben und auf der Basis eines mündlichen Referats dazu im Kurs präsentiert und dort gemeinsam diskutiert. So erhalten alle ein gemeinsames Feedback zu dem Entwurf ihrer Hausarbeit, den sie dann für die endgültige Abgabe in den Semesterferien noch überarbeiten können. |