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Fürsprache: Soziale Kritik und literarische Praxis - Detailseite

Grunddaten
Veranstaltungsart Colloquium Veranstaltungsnummer 5210069
Semester SoSe 2024 SWS 2
Rhythmus jedes Semester Moodle-Link  
Veranstaltungsstatus Freigegeben für Vorlesungsverzeichnis  Freigegeben  Sprache deutsch
Belegungsfristen - Eine Belegung ist online erforderlich Zentrale Abmeldefrist    01.02.2024 - 30.09.2024    aktuell
Zentrale Frist    01.02.2024 - 10.04.2024   
Veranstaltungsformat Präsenz

Termine

Gruppe 1
Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Gebäude Raum-
plan
Lehrperson Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen
Mo. 14:00 bis 16:00 wöch 3.018 (Seminarraum)
Stockwerk: EG


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Universitätsgebäude am Hegelplatz - Dorotheenstraße 24 (DOR 24)

Außenbereich eingeschränkt nutzbar Innenbereich nutzbar Parkplatz vorhanden Barrierearmes WC vorhanden Barrierearme Anreise mit ÖPNV möglich
  findet statt     24
Gruppe 1:


Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Widder, Roman , Dr.
Studiengänge
Abschluss Studiengang LP Semester
Master of Arts  Deutsche Literatur Hauptfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2023 )   -  
Programmstud.-o.Abschl.MA  Deutsche Literatur Programm ( POVersion: 1999 )   -  
Zuordnung zu Einrichtungen
Einrichtung
Sprach- und literaturwissenschaftliche Fakultät, Institut für deutsche Literatur
Inhalt
Kommentar

Wer für andere spricht, droht ihnen die Stimme zu nehmen. Die politische Gegenwart ist sensibilisiert für die Gewalt solcher Vereinnahmung, insbesondere marginalisierte Gruppen sollen für sich selbst sprechen können. Demgegenüber steht die Auffassung, dass Fürsprache für demokratische Prozeduren der Stellvertretung ebenso wie für juristische Formen der Advokatur nicht verzichtbar ist. Nur wer Fürsprecher hat, besitzt überhaupt Chancen, gehört zu werden. Tatsächlich war dies auch die Position, welche die postkoloniale Theoretikerin Gayatri Chakravorty Spivak in ihrem legendären Text Can the Subaltern Speak? (1988) vertreten hat.
Die Literaturwissenschaft beschäftigt sich zwar schon seit Längerem mit Fragen der Repräsentation, selten hat sie sich dem Problem der Fürsprache jedoch systematisch gestellt. Dabei ist die Behauptung, für andere sprechen zu können, im Literarischen omnipräsent und scheint mithin die Quintessenz literarischer Fiktion auszumachen. Welche Varianten des Für- und des Mitsprechens sind literarisch also erprobt? Welche Versuche gibt es, die Stimme jener zu vertreten, die keine Stimme haben? Und wie lässt sich die Szene der Fürsprache auf das Verhältnis von Herausgeber:innen und Autor:innen, Leser:innen, Erzählinstanzen und Figuren übertragen? Das SE erkundet Szenen der Fürsprache in der Literatur von der antiken Gerichtsrede und der modernen Staatstheorie über die sog. Volksaufklärung und dokumentarische Poetiken bis in die Debatten der Gegenwart hinein.
Arbeitsleistung: Impuls-Referat oder Thesenpapier

Literatur

Katrin Trüstedt: Stellvertretung. Zur Szene der Person. Konstanz 2022; Annika Hildebrandt, Roman Widder (Hg.): Fürsprache. Subalterne Literatur seit der Volksaufklärung. Schwerpunkt der Zeitschrift für Germanistik 1/2024.

Strukturbaum

Die Veranstaltung wurde 1 mal im Vorlesungsverzeichnis SoSe 2024 gefunden:

Humboldt-Universität zu Berlin | Unter den Linden 6 | D-10099 Berlin