Zwar lassen sich Formen haupt- und nebenberuflichen Handelns in der Erwachsenenbildung schon während der Volksaufklärung im 19. Jahrhundert und in der Weimarer Republik nachzeichnen, unterschiedliche Berufsbilder haben sich jedoch erst ab den 1960er Jahren etabliert. Seither wird zwischen Leitungskräften, planend-disponierenden Mitarbeitenden sowie haupt- und nebenberuflichen, zumeist freiberuflichen Lehrenden differenziert. In den letzten Jahren lassen sich neue Tätigkeitsprofile in der Erwachsenenbildung feststellen, z. B. mit einem Schwerpunkt auf Bildungsmanagement, Beratung, Medienpädagogik oder auch an Schnittstellen zur Sozialen Arbeit, Kultur- und Freiwilligenarbeit.
Im Seminar werden wir uns ausgehend von der historischen Entwicklung und Konstitution von Berufsbildern in der Erwachsenenbildung mit theoretischen Zugängen zur Professionalisierungsforschung sowie mit empirischen Befunden zur aktuellen Situation des Personals in der Erwachsenenbildung befassen. Ins Blickfeld rücken Bestrebungen, aber auch Grenzen einer kollektiven Professionalisierung der Erwachsenenbildung im historischen Zeitverlauf. Daran anschließend vertiefen wir verschiedene professionelle Handlungsfelder in der Erwachsenen- und Weiterbildung. Über die Recherche und Analyse von Stellenanzeigen werden wir selbst forschende Zugänge zu aktuellen Tätigkeits- und Anforderungsprofilen in der Erwachsenenbildung entwickeln und diese unter Anbindung professionstheoretische Diskurse kritisch hinterfragen. Im Rahmen des Seminars wird es außerdem die Möglichkeit geben, in direkten Austausch mit Praktiker:innen aus der Erwachsenenbildung zu treten. Dadurch eröffnen sich zusätzliche Einblicke in Tätigkeitsfelder, Aufgaben und Anforderungen dieses Bildungsbereichs.
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