In unserer Gegenwart ist die Gleichzeitigkeit verschiedener Krisen – und damit eine fortwährende, andauernde Krisenerfahrung – zum Normalfall geworden: Seit mehr als drei Jahren sind wir der Coronapandemie ausgesetzt; Am 24. Februar 2022 ist mit dem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine eine Zeitenwende eingetreten – eine weitere mit dem barbarischen Terrorangriff der Hamas auf jüdisches Leben und dem damit ausgelösten Krieg im Nahen Osten am 7. Oktober 2023. Dass derweil die politische wie humanitäre Lage in Afghanistan und Armenien eskaliert ist (um hier nur zwei von vielen Beispielen zu nennen), ist beinahe schon in Vergessenheit geraten. Und dass wir uns zudem inmitten der Klimakrise befinden, kommt noch hinzu! Wir leben also, so viel kann man festhalten, im Zeitalter der Perpetuierung der Krise.
In der Übung soll diese Erfahrung zum Ausgangspunkt theologischen Nachdenkens gemacht werden. Dabei steht ein doppeltes Interesse im Mittelpunkt: Es soll (1) deutlich werden, dass alle hier genannten Themen für theologisches Denken relevant sind, gerade weil sie brandaktuelle Themen sind. Darüber hinaus (2) soll aufgezeigt werden, dass die Theologie zu allen diesen Themen noch etwas produktives und sinnvolles zu sagen hat, ja, dass es (nicht nur) in Krisenzeiten der Theologie bedarf. In diesem Sinne stellt die Übung eine Einführung in eine gegenwartssensible und zeitgenossenschaftliche Theologie dar.
Weitere Literatur wird in der ersten Seminarsitzung bekanntgegeben.
Die Veranstaltung wurde 12 mal im Vorlesungsverzeichnis SoSe 2024 gefunden: