Auch als Übung 51462 belegbar, hier auch offen für Studierende, die nicht den Master Geschichtswissenschaften studieren.
Die im »Scheunenviertel« gelegene Grenadierstraße (heute: Almstadtstraße) wurde seit dem letzten Drittel des 19. Jahrhunderts Anlaufstelle, Zwischenstation und Lebensmittelpunkt osteuropäisch-jüdischer (Flucht-)Migration. Hier lebten, vorübergehend oder dauerhaft, Juden und Jüdinnen, die vor den Pogromen im Zarenreich oder nach dem Ersten Weltkrieg geflüchtet waren. In der Weimarer Republik entwickelte sich die Grenadierstraße zu einem lebendigen Zentrum osteuropäisch-jüdischen Lebens, zugleich wurde sie schon vor und noch mehr nach 1933 zum Zielort antisemitischer Gewalt. Wir erkunden die Geschichte der Straße in der Weimarer Republik und im Nationalsozialismus und verbinden dabei lokale und transnationale Migrationsgeschichte. Zudem fragen wir, ob und wie die Straßengeschichte im heutigen Straßenbild noch sichtbar ist, und denken darüber nach, wie ein geschichtswissenschaftlicher Beitrag zur lokalen Erinnerungskultur aussehen könnte.
Dohrn, Verena/Gertrud Pickhan (Hg.): Transit und Transformation. Osteuropäisch-jüdische Migranten in Berlin 1918-1939, Göttingen 2010;
Saß, Anne-Christin: Berliner Luftmenschen. Osteuropäisch-jüdische Migranten in der Weimarer Republik, Göttingen 2012;
Krampitz, Karsten: Pogrom im Scheunenviertel. Antisemitismus in der Weimarer Republik und die Berliner Ausschreitungen 1923, Berlin 2023.
Ausgleichsberechtigte Studierende wenden sich zur bevorzugten Platzvergabe per E-Mail mit einem Nachweis der Ausgleichsberechtigung an die Studienkoordinationsstelle Geschichte. Ausschlussfrist für die Geltendmachung von Ausgleichsberechtigungen ist der letzte Tag der zentralen Frist, 16 Uhr. Textnachrichten in AGNES werden hingegen nicht gelesen!
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