Es müssen beide Teilkurse einer Gruppe zum Bestehen des Masterseminars besucht werden! Die Anmeldung zur Prüfung erfolgt elektronisch über das AGNES-Portal.
Thema: Europa und das Osmanische Reich in der Frühen Neuzeit
Thema: Fotos der Tat. Die Erinnerung an die NS-Zeit im Spiegel ihres Leitmediums
Gruppe 1: Europa und das Osmanische Reich in der Frühen Neuzeit
Unter diesem Titel sind gekoppelt das fachwissenschaftliche Seminar mit dem Untertitel "Facetten einer komplexen Beziehung" bei Dr. Tobias Graf und das fachdidaktische Seminar mit dem Untertitel „Beispiele interkulturell bewussten Geschichtsunterrichts“.
„Europa und das Osmanische Reich“ – schon der Obertitel des Seminars legt nahe, dass das Osmanische Reich in der Frühen Neuzeit nicht zu „Europa“ gehörte. Dafür ließen sich auch Argumente finden – genauso aber für die Vorstellung, dass das Osmanische Reich konstitutiver Teil Europas war.
Für den fachwissenschaftlichen Teil gilt speziell: An dieser Ambivalenz setzt das Seminar an und beleuchtet schlaglichtartig Facetten der osmanischen Geschichte sowie der osmanisch-europäischen Beziehungen in der Frühen Neuzeit. Ausgangspunkt bilden dabei aufgrund ihrer sprachlichen Zugänglichkeit in deutsch- und englischsprachigen Quellen (bzw. Übersetzungen) in erster Linie zeitgenössische europäische Wahrnehmungen. Diese werden wir vor dem Hintergrund aktueller Forschungen zur Geschichte des Osmanischen Reiches hinterfragen und so Missverständnisse sowie Stereotypen dekonstruieren, um ein besseres Verständnis der komplexen gemeinsamen Geschichte der „christlichen Europäer“ und der „muslimischen Osmanen“ zu erwerben.
Für den fachdidaktischen Teil gilt:
Im ersten Teil fügt das Seminar die spezielle Thematik in orientierende Basiserzählungen zur Frühen Neuzeit ein. Diese erscheinen in einer für einen künftigen Rahmenlehrplan der Sekundarstufe II vorgesehenen Aufbereitung.
Im zweiten Teil reflektiert das Seminar die kulturabhängigen Zugriffe auf Geschichte und schärft so das Bewusstsein für die interkulturelle Dimension von Geschichtsunterricht in einer Einwanderungsgesellschaft. In diesem Rahmen wird auch ein Ausflug zur Museumspädagogik des Museums für Islamische Kunst angeboten.
Im dritten Teil werden verschiedene Quellen europäisch-osmanischer Verflechtung unterrichtstauglich aufbereitet. Ebenso diskutieren wir die Frage, ob sich aus Denkweisen im frühneuzeitlichen Osmanischen Reich für heutige Denk- und Diskursstile etwas lernen lässt.
Am Ende des Semesters steht eine mündliche Prüfung beider Seminare. Im fachdidaktischen Teil der Prüfung (ca. 7 1/2 Min.) präsentieren Sie ein zuvor vorbereitetes Unterrichtsmaterial zum Seminarthema.
Gruppe 2: Fotos der Tat. Die Erinnerung an die NS-Zeit im Spiegel ihres Leitmediums
Kühnel, Florian (2015): Westeuropa und das Osmanische Reich in der Frühen Neuzeit, in: Zeitschrift für historische Forschung 42, H. 2 , S. 251–283. Aus dem Uni-Netz: https://www.jstor.org/stable/43612712.
Finkel, Caroline F. (2006): Osman’s Dream. The Story of the Ottoman Empire, 1300–1923, London: Murray.
Bauer, Thomas (2018): Die Vereindeutigung der Welt. Über den Verlust an Mehrdeutigkeit und Vielfalt. 3., erneut durchgesehene Aufl. Stuttgart: Reclam.
Griffel, Frank (2018): Den Islam denken. Versuch, eine Religion zu verstehen. Ditzingen: Reclam.
Ausgleichsberechtigte Studierende wenden sich zur bevorzugten Platzvergabe per E-Mail mit einem Nachweis der Ausgleichsberechtigung an die Studienkoordinationsstelle Geschichte. Ausschlussfrist für die Geltendmachung von Ausgleichsberechtigungen ist der letzte Tag der zentralen Frist, 16 Uhr. Textnachrichten in AGNES werden hingegen nicht gelesen!
Die Veranstaltung wurde 1 mal im Vorlesungsverzeichnis SoSe 2024 gefunden: