„An einem Morgen im Spätsommer des Jahres 1838 kam ein Mann das Verzascatal herunter. Er war mittelgroß, von breiter, stämmiger Gestalt, und sein Gesicht flößte einen leisen Schrecken ein, besonders wenn man den Mann abseits der allgemeinen Fahrstraße traf.“ Wer ist dieser Mann? Wird sich der erste furchteinflößende Eindruck bestätigen? Was hat er mit den „schwarzen Brüdern“ zu tun? – Lisa Tetzners Roman „Die schwarzen Brüder“ beginnt „spannend“, der Wunsch, mehr zu erfahren, ist geweckt.Für den Lesegenuss ist Spannung zentral und zugleich eine große Herausforderung für die literaturwissenschaftliche Beschreibungen dieses Phänomens, zumal textanalytische Methoden verbunden werden müssen mit einer kognitionspsychologischen Reflexion der Wirkung bestimmter Erzählverfahren auf reale Leser*innen. Im SE werden wir uns mit verschiedenen Ansätzen der Narratologie und Emotionsforschung (u.a. von Clemens Lugowski, Ralf Junkerjürgen, Katja Mellmann) auseinandersetzen und davon ausgehend eine Analyse verschiedener Spannungstechniken in Lisa Tetzners Roman „Die schwarzen Brüder“ erarbeiten.Die folgende Ausgabe ist als Grundlage für die gemeinsame Textarbeit schon vor Semesterbeginn anzuschaffen und eine erste Lektüre von „Die schwarzen Brüder“ sollte bis spätestens zur zweiten Seminarsitzung abgeschlossen sein: Tetzner, Lisa: Die schwarzen Brüder. Erlebnisse und Abenteuer eines kleinen Tessiners. Sonderausgabe mit Filmfotos. Frankfurt a. M.: Fischer/Sauerländer 2013. (Gerne können Sie auch andere Auflagen aus dem Fischer oder Sauerländer Verlag verwenden. Alternativ zum käuflichen Erwerb im Buchhandel oder im modernen Antiquariat sind die genannten Ausgaben über die VOEBB-Stadtteilbibliotheken ausleihbar.)
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