Kommentar |
Seminar 1: Schreibkompetenz - was macht einen Text zu einem guten Text?
In der Text- und Diskurslinguistik behandelt man alle sprachlichen und außersprachlichen Aspekte, die mit der Produktion von schriftlichen und mündlichen Texten zusammenhängen. Das Seminar bietet einen praktisch orientierten Überblick über wesentliche textlinguistische Analysen wie z.B. die Betrachtung kohäsiver Mittel, Verkettungs- und Textentfaltungsmuster sowie -regeln bei der Textproduktion oder Beschränkungen bei der Verwendung von Determinierern im Textfluss. Gleichzeitig werden bei diesen Betrachtungen Grundsätze zum erfolgreichen Texteschreiben herausgearbeitet: Es soll jeweils die Frage beantwortet werden, was mit Blick auf die behandelten textlinguistischen Systeme gute Texte von weniger guten Texten unterscheidet. Da dies nicht grundsätzlich verallgemeinerbar ist, sondern abhängig von registerbedingten Anforderungen ist, werden diese Betrachtungen auf bestimmte Textproduktionssituationen (Register) eingeschränkt wie z.B. die Erstellung wissenschaftlicher Abhandlungen. Im Kurs werden auch empirische Forschungsansätze behandelt, mit denen u.a. ergründet werden kann, inwieweit die Verwendung bestimmter stilistisch markierter Wörter registerbedingt ist. Die Ansätze werden von den Seminarteilnehmer*innen eigenhändig erprobt, evaluiert und die Ergebnisse im Rahmen von Präsentationen vorgestellt.
Literatur
- Sieber, Peter (2019): Kriterien der Textbewertung am Beispiel Parlando. In: Janich (Hg.), S. 261–280.
- Stede, Manfred (2007) Korpusgestützte Textanalyse. Grundzüge der Ebenen-orientierten Textlinguistik. Tübingen; Narr.
- Storrer, Angelika (2020) Textqualität digital: Ein Modell zur Qualitätsbewertung digitaler Texte. In: Deutsche Sprache (2)2020, 101-125.
Seminar 3 und 4: Text und Diskurs: Nominale Ausdrücke
In diesem Seminar betrachten wir die Bedeutung und Verwendung von nominalen Ausdrücken näher, einer Klasse von sprachlichen Elementen, die zur Kohärenzbildung in Texten dienen. Der erste Teil des Kurses liefert einen Überblick über die verschiedenen Gruppen von nominalen Ausdrücken des Deutschen, ihrer Bedeutung und ihrem Effekt im Text bzw. Diskurs. Im zweiten Teil des Kurses besprechen wir die Accessibility Theory -- einen Ansatz, der versucht zu modellieren, wie kompetente Nutzer'innen einer Sprache in Texten nominale Elemente gebrauchen, um ihre Leser'innen durch den Text zu führen.
Seminar 2 und 5: Konnektoren im Diskurs
Wodurch wird aus einer Aneinanderreihung von Sätzen ein zusammenhängender Text? Das ist die zentralen Frage, mit der wir uns in diesem Seminar aus sprachwissenschaftlicher Perspektive auseinandersetzen werden. Wir werden erörtern, wie sprachliche Ausdrücke zur Textkohärenz, d.h. zum sinnvollen Zusammenhang zwischen Textteilen, beitragen. Nach einem Überblick über die zentralen Mittel der Kohäsion (z.B. Definitheit, Anaphern, Pro-Formen, Ellipsen, Konnektoren), werden wir uns vertieft mit verschiedenen Konnektorentypen (z.B. Konjunktionaladverbien, koordinierende und subordinierende Konjunktionen) beschäftigen und untersuchen, wie sie Texteinheiten miteinander verknüpfen und sich kohärenzstiftend auswirken können. |